Was machen 1 Tischler, 2 Krankenschwestern und 1 Augenarzt in der Ausgangsperre?

Am 1. Mai konnten wir mit unseren Freunden und Mitmissionaren Matthias und Uta Kügler und einer Arbeitskollegin von Uta wieder einen Hausbesuch einer anderen Art machen. Viele Familien leiden Not durch den Ausfall regelmäßiger Einkommen. Sie können nicht mehr als Taxifahrer oder Lebensmittelverkäufer arbeiten.  Die Besucherzahl am Krankenhaus nimmt ab und Übernachtungsgäste entfallen. Das eigene Stück Land, die sog. Chacra, wirft nicht genug zum Leben ab. Man produziert Futter für die Meerschweinchen (Alfalfa) oder Obst, aber der Abtransport gelingt nicht und der Verkaufserlös reicht auch unter optimalen Bedingungen nicht aus.

 

Utas Arbeitskollegin, eine Krankenschwester aus dem Krankenhaus, berichtet von solchen Problemen bei ihrer Nachbarsfamilie. Kurzerhand entscheiden Küglers ein Essenspaket zu besorgen. Werner wird als Fahrer organisiert. Mit den Wagen holen wir Utas Kollegin 5 km außerhalb von Curahuasi ab und fahren 3 km weiter ins Apurímac-Tal hinab. Ein kurzer Fußweg, dann beginnt ein Abstieg in den Hang. Von der Familie mit acht Kindern leben derzeit noch drei bei den Eltern und die Mutter ist schwanger.

 

Dankbar wird die Hilfe angenommen. Die Mutter ist zu Tränen gerührt. Sie hat mit ihrem Neugeborenen mit ihrem Mototaxi gearbeitet, und so Unterhalt für die Familie erwirtschaftet. Nun traut sie sich nicht mehr zu arbeiten, weil sie unter Asthma leidet, und hat Angst, an Covid-19 zu erkranken. Wir übergeben die Lebensmittelspende und beten für eine Heilung ihres Asthmas. Wir verabschieden uns mit der Überzeugung, dass wir dieser Familie nicht zum letzten Mal Hilfe bringen.